Bildwechsel

Wicke – Woyna

Afrika hat Spuren hinterlassen im TURM2, dem Atelier der hannoverschen Künstlerin Gabriele Wicke auf dem Schlachthofgelände (Röpkestraße) zwischen Pferdeturm und Tiermedizinischer Hochschule. In der Ausstellung „Bildwechsel“ zeigt sie ab dem 8. Mai neue Arbeiten, die entstanden sind in kreativer Zusammenarbeit mit Klaus Woyna, bis vor kurzem Vorstandsvorsitzender der Sparda Bank Hannover.

Klaus Woyna hatte im Sommer des letzten Jahres den Kilimandscharo bestiegen. Der Aufstieg auf den 5.896 Meter hohen Gipfel stellte eine außergewöhnliche Herausforderung dar, die emotional stark prägend war und von ihm als Seins-Erfahrung im Grenzbereich der menschlichen Existenz wahrgenommen wurde. Aus diesen ausgesprochen starken unmittelbaren Impressionen ist eine beeindruckende Foto-Serie entstanden, die die atemraubende Schönheit des Kilimandscharo und der umgebenden Landschaft und Tierwelt fotografisch destilliert.

Für Gabriele Wicke stellen die gemeinsam mit Klaus Woyna ausgewählten Motive den Ausgangspunkt ihrer weiteren künstlerischen Arbeit an den Fotografien dar. Mit „Bildwechsel“, dem für die Ausstellung gewählten Namen, soll genau dieser Prozess des schöpferischen übergangs von der Hand des einen Künstlers in die eines anderen auf den Punkt gebracht werden.

Gabriele Wicke betrachtet Woynas Fotografien als Ausgangspunkt und öffnet sie zur weiteren künstlerischen Bearbeitung mit diversen Gestaltungs-Techniken. So wird z.B. das Foto einer afrikanischen Büffelherde eindrucksvoll überdeckt mit Bezügen zur griechischen Mythologie  in Gestalt des Minotaurus. Der Betrachter sieht in sozusagen doppelter Perspektive die beiden Ebenen der künstlerischen Gestaltung, die sich für ihn aber in der Rezeption zu einer Einheit zusammenfügen. Im wahrsten Sinne des Wortes wird bei Wicke und Woyna das Ganze mehr als die Summe seiner Teile.

Gegensätze und Spannungen werden hier, um einen schillernden Terminus Hegels zu verwenden, im dreifachen Sinn „aufgehoben“: sie heben sich auf durch die Konservierung von zwei eigenständigen Wahrnehmungsweisen, durch die gleichzeitige symbiotische Verbindung zweier unterschiedlicher gestalterischer Herangehensweisen und durch das Anheben der Einzelaspekte auf ein erhöhtes künstlerisches Niveau in Form des Gemeinschaftswerks.

Mit dieser Ausstellung setzt die international bekannte Künstlerin Gabriele Wicke ein weiteres Ausrufungszeichen. Gabriele Wicke zeigt Ihr Schaffen seit 1974 in Ausstellungen, arbeitet vor allem in Hannover und Frankreich und ist bekannt durch ihre Zusammenarbeit mit dem Picasso-Freund Frederique Davis. Außerdem wurde sie berufen in die Association des Peintres et Sculptures de la Danse Europeens in Paris. Ihre Arbeiten befinden sich im in- und ausländischen Besitz.

8.5.2009 – 31.5.2009

Eröffnung:
Freitag, 8. Mai 2009
20.00 Uhr

Es spricht:
Dr. Martin Schinke

TURM2 G. WICKE
Galerie und Atelier
Röpkestraße 12
30173 Hannover

Öffnungszeiten:
mittwochs, samstags und sonntags
15.00 bis 19.00 Uhr